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München trifft New York

Bei einem literarischen Stadtspaziergang, den die Schülerinnen selbst in Referaten, die sie im Freien vortrugen, gestalteten, tauchten die Schülerinnen mit ihrer Lehrkraft Maya Strauß und der ILV-Koordinatorin Verena Gärtner tief in einige Themen der Literatur ein.

Sie besuchten das Mahnmal zur Bücherverbrennung am Königsplatz und erfuhren, dass alle Bücher von Erich Kästner, bis auf „Emil und die Detektive“ (das war zu erfolgreich) auf die „Black List“ der Nationalsozialisten gesetzt und deshalb verbrannt wurden. 

Die Schülerinnen besuchten das Haus, in dem Michael Ende seine großen Erfolge wie „Momo“ und die „Unendliche Geschichte“ schrieb und sie liefen aufrecht durch die „Drückebergergasse“  (auch Viscardigasse). Das ist die Gasse, die die Menschen im NS-Regime nutzten, wenn sie nicht an der Feldherrnhalle vorbeilaufen wollten, an der Tag und Nacht ein Doppelposten der SS Stand, der von allen Vorübergehenden eine Ehrenbezeugung in Form des Hitlergrußes erwartete. An dieser historischen Stelle spürten die Schülerinnen der ILV, dass die vermeintlichen „Drückeberger“ oft die Mutigsten waren. 

Das Repetitorium endete im Literaturhaus am Salvatorplatz, in der sich die Gruppe die Ausstellung „Everything matters“ von Susan Sontag anschaute. 

Und hier fanden sie auch die Antwort auf die eingangs gestellte Frage: Was haben Ende, Kästner und Sontag gemeinsam?

Susan Sontag schrieb als 14-jährige in ihr Tagebuch: „Es gibt im Leben nichts Erstrebenswerteres als die Freiheit“ – und so sahen das auch Michael Ende, der den Menschen die Freiheit schenkte, in Fantasiewelten zu tauchen und Erich Kästner, dessen Freiheit es war, so zu schreiben, wie er es wollte und nicht so zu schreiben, wie das politische Regime es wünschte.